Das Quellgebiet der Werse liegt in den Beckumer Bergen im Osten des Kreises Warendorf. Nördlich von Münster mündet die Werse in die Ems. Die Landschaft, die sie dazwischen durchfließt, präsentiert sich dem Radwanderer als außerordentlich abwechslungsreich. Das hat vor allem damit zu tun, dass der Fluss Gebiete von ganz unterschiedlicher Bodenbeschaffenheit durchquert.
Im Oberlauf, wo der Untergrund reich an Kalkgestein ist und wo früher auch Steinkohle abgebaut wurde, erzählt die Landschaft vom industriellen Nutzen. Wer weiter nach Westen radelt, trifft dort auf eine Gegend mit fruchtbaren Lehmböden, und die Landschaft verwandelt sich völlig. Ein Mosaik aus Bauernhöfen, Wiesen, Feldern und kleinen Wäldern erzählt vom Leben der Bauern am und mit dem Fluss. Am Unterlauf schließlich bietet sich dann wieder ein ganz anderes Bild. In der romantischen Auenlandschaft mit ihren Altarmen, Überschwemmungsgebieten und Sandbänken zeigt die Werse ein ganz ursprüngliches Gesicht.
Nach Süden in Richtung Hamm verläuft der WerseRadweg auf der Trasse der ehemaligen Werksbahn der Zeche Westfalen in Ahlen, die einen eigenen Hafen am Datteln-Hamm-Kanal betrieb. Mit der Schließung der Zeche im Jahr 2000 wurde es jedoch still auf den Gleisen. Durch die Umgestaltung zum Radweg radelt es sich nun bequem über die Lippe.
Kurz vor Hamm stößt der Radwanderer auf das Naturschutzgebiet Lippeaue. Hier ist die Lippe mit ihrem unbefestigten Ufer weitgehend naturnah erhalten geblieben, und die beiden verlandenden Altarme sind besonders wertvoll für gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Die Lippeaue ist ein Flora-Fauna-Habitat-Gebiet: In ganz Europa gewährleisten solche Naturschutzgebiete, dass die ökologischen Wechselbeziehungen zwischen den verschiedenen Naturräumen nicht unterbrochen bzw. wiederhergestellt werden.
Nach Osten geht’s weiter über Oelde nach Rheda-Wiedenbrück. So vereint diese Themenroute auch die drei großen Landesgartenschauen in Hamm, Oelde und Rheda-Wiedenbrück, die alle unbedingt einen Besuch wert sind.
Unter dem Motto „Blütenzauber und Kinderträume“ wurde in Oelde 2001 die erfolgreichste Landesgartenschau Nordrhein-Westfalens durchgeführt. Mit dem Vier-Jahreszeiten-Park als Nachfolge wird die "Idee" der Landesgartenschau für die Stadt und die Region erfolgreich fortgeführt. Das grüne Band inmitten von Oelde ist in drei Areale gegliedert: Lassen auch Sie sich von der idyllischen Aue, dem romantischen Park und den facettenreichen Gärten verzaubern.
Die Landesgartenschau in Rheda-Wiedenbück fand 1988 statt. Heute werden die beiden historische Altstädte Rheda und Wiedenbürck durch das Gelände der Landesgartenschau verbunden - der Flora Westfalica. Erlenbruchwald und Auenlandschaft, Emssee und Rosengarten – der fast drei Kilometer lange Park besticht durch seine natürliche Vielfalt.
Im Maximilianpark in Hamm ist größte Elefant der Welt zuhause. Anlässlich der Landesgartenschau 1984 wurde die 35 Meter hohe Glas-Stahl-Konstruktion geschaffen: seither das Wahrzeichen des Parks und der Stadt Hamm. Gartenarchitektur und Bergbau-Tradition gehen im Maximilianpark eine beispielhaft schöne und gelungene Verbindung ein.
Nicht zu vergessen: Der WerseRadweg verbindet die Flüsse Ems, Werse und Lippe und versinnbildlicht damit auch Zusammenhang und Bedeutung dieser besonderen Naturräume. Und wer also gerne etwas länger radeln und Flussgeschichte genießen will, kann nun auf einem Rundkurs von Fluss zu Fluss fahren – oder sogar auf dem EmsRadweg bis zum Meer.